Die Prozess-Serien zeigen Entwicklungsabschnitte, die einen Ablauf von inneren Bewegungen meinen. Die Strukturierung von Vorgängen, die innerlich ablaufen, schwerer greifbar sind, decken menschliche Verarbeitungsprozesse auf. Dabei liegt ein Fokus auf der Form, dem offenen Kreis als lockere Bewegung oder dem Raum und die Identifikation damit.Wie ein Finger in Farbe getupft eine Kreisform zieht sind die Werke „in die Abgründe der Angst gezogen“, „den anderen wie Sauerstoff brauchen“ und „die Welt hat ihr Mysterium verloren“ von vergrößerten Spuren dieser Form gerahmt.

Die geschlossene Form mit Innenleben ist von Weiß übermalter oder freier Leinwand umgeben. Ungeschlossen als runde Form mit angrenzender Spur, oder beim letzten Werk wie ein Wischen über eine Scheibe einen Einblick in einen kleinen Moment zeigt. Farben von Licht-, Wasser-, Meer- und Himmelphänomenen erzeugen eine unterschiedliche Grundstimmung wie Tages- oder Jahreszeiten mal kühler, mal wärmer oder melancholisch. Collagierte Referenzen, Verläufe, Schriftzitate und immer wieder Schlieren an bewegtem Wasser lassen je nach dem auf dunkle Abgründe oder strahlende Hoffnungsschimmer verweisen.
Der Raum widmet sich dem Aufdecken menschlichen Innenlebens durch innerhalb der geschlossenen Form geschaffenen Räumen – Luft und Erde durch Vögel, so wird „in der Hoffnung sie zu überwinden“ ein Geier über den Abgrund des Grand Canyons zur Projektion von Freiheit und dem Bewusstsein von Wunden verschiedener Natur, diesem Bedürfnis im Wege stehen, die es zu überwinden wünscht.
In „Zeit, die Haut abzustreifen“ platziert sich ein der Kulturgeschichte Ägyptens entlehnter collagierter Adler vor zarten lasierend im Wind wehenden asiatisch-bezogenen Bambusblättern in einem freien Geist – verwurzelt in Wurzeln im Boden – als Brücke zu einer in der Kultur Halt findenden Idee stabiler menschlicher Existenz.
Die Blüte als Nest, mysteriös assoziiert die Natur hier das weibliche Geschlecht und schafft damit eines in der eigenen Sexualität ruhenden Schwalbennestes, welches fähig ist an den schwierigsten Orten Halt und Leben zu spenden.
Im „Langsamen Fortschritt“ die Schnecke in einer bewegten Landschaft nur schleppend vorankommend, der Boden von in Federform ausgeschnittenen schwarz-weiß Meeresabbildungen – kaum der Moment des langsam im Wandel adaptierenden gelesen werden – wogegen in „das Leben, das ich in mir fand“ über- und unter Wasser die verschiedenen Ruhe- und Bewegungspole nebeneinander agieren – der tastende Oktopus oder die in Bacon`scher Tradition des Instinktschrei – hier der Schlange – die er als zutiefst menschliche Mimik des Instinktes von Poussin aufgriff – unter der Gelassenheit einer Ente in den eigenen Tiefen schlummert.

Menschliche Prozess werden sichtbar gemacht, die künstlerische Umsetzung lädt ein, sich des eigenen Innenlebens gewahr zu sein.
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