Sabine Geierhos

Die Serien „Körper“ (VIII), „“Intuition“ (X, XI) sowie „Gehalten sein“ (XIV, XV) erkunden die Wechselwirkung dreier Bereiche des Menschseins in der Welt. Das Menschsein in seiner Ganzheit durch Verwurzelung, geistiger Orientierung und direkten Ausdruck darzustellen – als Einladung an den Betrachter, mit seinem eigenen Menschsein in einen tieferen Kontakt zu kommen – und die Schönheit im bereits vorhandenen Zugang zu sich selbst zu sehen.

Die Skizzenbuch-Zeichnungen “Nacht im Rachen” (XI) und “gescheiterter Transformationsversuch” verweisen auf diese inneren Prozesse, die ähnlich wie bei der Verwandlung eines Schmetterlings von einem Kokon und dessen Innenleben geprägt sind – hier mit der nicht-dominanten Hand gemalt.

Das warme Licht durchströmt die als Himmel- oder Wasser geformte Fläche im Werk “Den Impuls sich zurückzuziehen widersetzen” (XI) und findet auch hier als empfangende Oberfläche eine geistige Orientierung. Wie auch im Bild “den Klumpen blockieren” schafft die Farbe eine Stimmung des Haltes, worunter den Wasserschlieren einzelne Stränge auf eine Wurzelbildung verweisen, wie wenn von der geistigen Orientierung gelenkt an neuen Orten Wurzeln geschlagen werden.

Der Organismus Mensch bewegt von inneren Ausrichtungen und Prozessen.

Ein Aufdecken findet sich im Motiv auf dem Bild “Auf den Schultern der Kleinen”, wo ein Delfin die Wasserschicht wie ein Decke erhöht und darunter eine neue versteckte Schicht entdeckt. Die geistige Orientierung kann eine Vermeidungsstrategie werden, sich tiefer Wunden zu stellen. Doch manchmal finden sich in diesen verletzten Gefühlen zutiefst nährende Orte einer inneren Heimat, wie die Verknüpfung zu “Es tut so weh so einsam zu sein” (XI) aufzeigt.

mutiges Herabfallen, 90 x 55 cm

Ähnlich vielschichtig zeigt sich das Werk “im feuchtkühlen Schutz von Gebirgsmauern”, wo die Struktur wie Wachs regelrecht plastisch aus den Nähten platzt und tatsächlich finden sich hier auch in die Leinwand genähte Teile. Vermengt zu einer Ballung an dunklen und hellen Farben, werden hier Landschafts-, Himmel- und Lichtaspekt durch die Farbkombination in ein organisch anmutendes an eine Walnuss erinnernde Gesamtform geführt – die gebogenen Pinselrichtungen erinnern gar an ein Konkon, aus dem sich ein farbenfroher Schmetterling verwandeln könnte, doch noch eher im Zustand eines undefinierten Organismus bleibt.

Stunden der Stille, 54 x 40 cm

Auch im Werk “Stunden der Stille” (XI), wo ein Lachs fast versteckt in bewegten Tiefen entlang schwimmt wurde mit performativer noch sichtbaren Fußsohlen der Körper selbst zum Farbauftrag eingesetzt. Womöglich ist auch das Malen und Notieren mit der nicht-dominanten Hand Teil dieser aus jüngeren-inneren Anteilen direkteren Bildsprache, die sich – um nochmal abschließend zusammenzufassen, das Menschsein in seiner Ganzheit mit Verwurzelung, geistiger Orientierung und direkten Ausdruck darzustellen – als Einladung an den Betrachter mit seinem eigenen Menschsein in einen tieferen Kontakt zu kommen, und die Schönheit zu sehen, den dieser Prozess beinhaltet.

Der Organismus Mensch bewegt von inneren Ausrichtungen und Prozessen.

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