Meine Skizzenbuchreise ist ein Zyklus, durch den ich den Dialog zwischen dem Inneren und dem Äußeren aufdecke. Ich zeige, wie ich Verbindungen schaffe und lade dich ein, dir selbst im kreativen Ausdruck zu begegnen.
Kapitel 6, die Belohnung
Als Konsequenz des Abschieds aller Beziehungen und Anhaftungen sämtlicher Lebensvorstellungen fühlte ich und erlebte ich im Angesichts meiner Todes Auseinandersetzung eine Art von Freiheit.
Körper

Dankbar konnte ich mich nun meinem Körper hingeben. Die Geschichte meines Körpers untersuchen, die Handgelenke und meine Hände, was sie schon gerade in meinem künstlerischen Leben alles bereits geleistet hatten. Das dieselbe Hand, die als Kleinkind im Sand spielte nun dieselbige war, die ich betrachtete. Der Alterungsprozess als Beweis dieser Faszination. Dankbar für die gewachsenen Haare, die geheilte Wunde am Oberarm, hinterbliebene Narbe, Falte, die die Haut, die Fettschicht, Muskulatur, Gedärme, Sexualität mir als Erleben in diesem meinem Leben beschert hatte. Wie bereitwillig sich sich nicht zu schade waren, zuzugreifen, zu pflegen, zu streicheln. Meine Beine, ihre Stärke und wohin sie mich schon getragen hatten. Die Wege, die ich zurückgelegt hatte, die Strapazen, die meine Füße beim letzten Camino ertragen hatten. Wie oft sie geheilt waren. Wie durch die erhöhte Positionierung des Oberkörpers auf dem Surfbrett, in der Cobrapose, das Herz sich öffnet, die Wirbelsäule gedehnt, die Schultern nach hinten geführt werden. Die gespeicherte Bewegung beim Aufspringen auf das Brett, die Meditation des Körpers durch das körperliche Erleben von Gezeiten, Strömungen, Wellen, diese zu lesen, und das Paddeln. Dankbar dass mein Körper dies schaffte. Die Stärkung der Rückenmuskulatur dadurch. Das Privileg gehabt zu haben, meine Surffähigkeiten zu verbessern, so dass ich mich vom Anfänger zu einem fortgeschrittenen Anfänger entwickelt hatte.
Mein Leben

Dankbar konnte ich auf die verschiedenen Etappen meines gesamten Lebenslaufes nun blicken. Die Vorstellung, dies war es gewesen, mein Leben, brachte einen Trauerschauer über die nicht mehr zu erlebenden Momente und Erfahrungen hervor. Zugleich eine Würdigung über die Etappen und Erfahrungen, die mein bisheriges Leben von einem Baby im Mutterleib bis ins Kleinkind- hin zu einem Grundschulalter, in die Pubertät und Teenagerjahre hin zu meinen 20ern und 30ern bis jetzt, in meine 40er hinein. Zugleich auch die ungelebte Zukunft einer Vorstellung von Altern. Was mich mit 50, 60, 70, 80 Jahren beschäftigt hätte. wie der körperliche Verfall sich gezeigt hätte, wie ein höheres Alter wohl mein Leben weitergeführt hätte? Was ich zurücklassen von diesem Leben. Wenn es das gewesen wäre. Und dies, meine Kunstwerke, mein Hab und Gut das wäre, was ich hinterlasse. Mein Testament zu verfassen.
Die Endlichkeit der Existenz einmal wirklich spürbar erlauben. Dazwischen dem sich wieder entziehen, die Vorstellungskraft sich daraus windet. Und zugleich immer wieder zurückzugehen, an den Gedanken, die Realität, dass dieser Körper eine Leiche sein wird.
Anregungen für dich:
ANREGUNG I
Zeichne, male oder collagiere:
1. Welche Erfahrungen mit deinem Körper darfst du würdigen?
ANREGUNG II
2. Welche Lebensaufgabe scheint dir dein Leben beschert zu haben?
Skizziere, notiere, zeichne, male, klebe – gestalte eine Skizzenbuchseite oder ein Blatt Papier! Digital oder analog
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