Sabine Geierhos

Meine Skizzenbuchreise ist ein Zyklus, durch den ich den Dialog zwischen dem Inneren und dem Äußeren aufdecke. Ich zeige, wie ich Verbindungen schaffe und lade dich ein, dir selbst im kreativen Ausdruck zu begegnen.

Kapitel 6, Konfrontation und Lösung

Abschied von der Natur

Der Vergegenwärtigung des Vorangegangenen folgte ein bewusstes Abschiednehmen. Zu Beginn die Natur, die mir soviel Trost gespendet hatte. Das Leben mit der Sonne und dem Himmel in Spanien, hatte mich bezüglich meines Farbspektrums inspiriert und tief geprägt, das Meer, durch das Surfen getragen und verbunden hatte mich in seinen Bann gezogen und mich lebendig fühlen lassen, das “Surfers High” spürend. Aber auch in den Wanderschaften oder Aufenthalten in der Wildnis. Sie war immer ein Ort des Trostes, Heimat, der Verbindung zum Erhabenen geworden. War wirklich ein Moment der Verbindung und des Rückhalts geworden. Nicht nur als Sujet für die Kunst, viel mehr als im Aneignen ihrer Wunder und Phänomene, hat sie dieses Leben doch so stark geprägt, begleitet, getröstet. Und auch als Rückzugsort vor dem Leben ein Stück weit einen Hafen geboten, sich einmal gehen zu lassen, fast schon dem Leben abzuwenden und in die Naturkulisse ablenken zu lassen.

Abschied von den Beziehungen

Der Abschied von den mir am Herzen liegenden Beziehungen dieses Lebens war besonders erhellend. Die Dankbarkeit, letzten Worte, für alle erschaffenen Verbindungen und ihre Prägung. Das Geschenk des Lebens, die Begleitung und Unterstützung und auch notwendige Abgrenzung. Die großen drei, die mein Leben geprägt haben. Die Familie, die Sippe, die gesamte Herkunfts- und Blutslinie meiner Ahnen und Vorfahren. Eine Historie an Kampf, Mut, Unterdrückung, Schutz und Liebe. Ein Sammelsurium stark unterschiedlicher Individuen, verbunden und verhangen. Ich ein Teil darin. Meine europäische Identität formend, kulturell, religionshistorisch, über Generationen an Werten und Dysfunktionen weitergebend. Eine große Lebensaufgabe darin bestand, mich selbst unabhängig von dieser zu finden und zu begreifen. 

Der Abschied von meiner romantischen Liebesbeziehung, deren Verbindung ich in tiefer Dankbarkeit und nur unter Tränen würdigte, für die gemeinsame Zeit, Liebe, Verbindung, als mein bester Freund und Lebenspartner.

Der Job, die Beziehung zum Staat, das Bildungssystem, das mich aufgefangen hatte, als junger Mensch, mir eine Heimat geboten hatte. Von dem ich mich auch emanzipieren musste und wollte, in meinem Leben. Der mich förderte und einschränkte zugleich. 

Abschied von allen Identifikationen

Es gab so einige Projektionen, von denen ich mich lösen und verabschieden durfte. Sie waren Gedankenkonstrukte, Vorstellungen von einem besseren Leben gewesen, mit denen ich mich identifiziert hatte, die ich auf andere Menschen projiziert hatte. Von einem Leben in Freiheit, freier als es mir erschien. Es gab einige andere zu betrauernde Konsequenzen, aufgrund gemachter Entscheidungen in meinem Leben, die ich als Vorstellung in meinem Geiste herumgetragen hatte. 

Anregungen für dich:

ANREGUNG I

Zeichne, male oder collagiere:

  1. Wie sähe ein Abschied von der Natur, deinen Beziehungen für dich aus?

ANREGUNG II

2. Von welchen Ideenkonstrukten, die als Identifikationen dienen kannst du dich verabschieden?

Skizziere, notiere, zeichne, male, klebe – gestalte eine Skizzenbuchseite oder ein Blatt Papier! Digital oder analog!

Ich freue mich über Rückmeldungen oder Gedanken über meine Social Media Kanäle oder Email.