Sabine Geierhos

Meine Skizzenbuchreise ist ein Zyklus, durch den ich den Dialog zwischen dem Inneren und dem Äußeren aufdecke. Ich zeige, wie ich Verbindungen schaffe und lade Sie ein, sich selbst im kreativen Ausdruck zu begegnen.

Kapitel 2, das Überschreiten der Schwelle

Das Todesbewusstsein läutete den Versuch ein, die Bereitschaft zu haben, sich der Realität zu stellen, was es bedeuten würde, zu sterben. Dies führte zur Auseinandersetzung mit eigenen Rollen und Aufgaben in meinem Leben. Der Bewusstheit darüber wie das ganze Leben doch mit dem Erkennen unbewusster Prägung mich zu bestimmten Verhaltensweisen geführt haben. Letztlich bestand das ganze Leben darin, diese Prägung bewusst zu machen, die Verhaltensweisen zu ändern, von dem reaktiven in ein bewusstes zu kommen. Vom diffusen Schleier in eine ordentliche Portion Klarheit zu kommen.

Die Schwelle nun also zu überschreiten, sich der Vorstellung hinzugeben, dass es zu diesem Zeitpunkt nun “vorbei” sein würde mit meinem Leben. Zeigte und lud ein, die Rolle, die ich lernte anzunehmen und ein Bewusstsein zu entwickeln, diese zu hinterfragen, zum Teil die Anhaftung loszulassen. Ist das reifen?

Nicht verantwortlich

Fast beschämt musste ich mich damit auseinandersetzen, dass ich mich häufig blockiert hatte, weil ich mich für andere verantwortlich gefühlt hatte. Weil die geforderte und sozialisierte Rücksicht mich davon abhielt, eigene vernünftige Entscheidungen zu treffen. Die eigentliche Sehnsucht darunter ist die Bemühung darum, mich verbunden zu fühlen. Das als eigentlich unterliegende tiefliegende Sehnsucht, die dazu führte, dass ich mich für diese Verbindung verantwortlich fühlte. Mich für die Reaktion der anderen verantwortlich zu fühlen, für die Qualität der Verbindung.

Dort entdeckte ich meine Wut. Meine Wut einer anerzogenen Rücksichtnahme, die ganzen Ausprägungen, der innere Teenager, der sich am Hallenrand zurückzog, um irgendwie noch in Verbindung sein zu können und eine Wand hochgezogen hatte, um geschützt zu sein, aber verbunden und es mein Leben lang gebraucht hatte, diese Wand einzureißen. Die unverarbeiteten Gefühle zu erlauben und zu fühlen. Das war die Aufgabe gewesen. Mir damit zu erlauben, für mich selbst verantwortlich zu sein. Nicht für andere. Und damit unmittelbar zu erkennen, wann andere für sich selbst verantwortlich sind, dass ich es nicht bin. Dass ich vollständig bin ohne die andere Person. Erst hier verstand ich, dass ich nicht für die andere Person verantwortlich bin. Verbunden sein kann, ohne Verstrickung. Das es in Beziehungen Wechselwirkungen geben kann. Wo jeder für seine emotionalen Anteile selbst verantwortlich ist. Co-Abhängigkeit ein tief verwurzeltes zwanghaftes Verhalten, um die Angst vor Ablehnung, die Einsamkeit nicht zu spüren. 

Verbunden

Und zugleich das Zugeständnis, dass ich das Bedürfnis habe, verbunden zu sein, ganz tief und intim. Das Zugeständnis, dass die mir nahestehenden Menschen damit umgehen können. Das ich eigene Schritte und Wege beschreiten darf. Und sie dabei mit mir verbunden sind.

Anregungen für dich:

ANREGUNG I

Zeichne, male oder collagiere:

1. Welche Aufgaben und Rollen sind dir in deinem Leben zugewiesen worden?

ANREGUNG II

2. Welches scheint deine Lebensaufgabe gewesen zu sein?

Skizziere, notiere, zeichne, male, klebe – gestalte eine Skizzenbuchseite oder ein Blatt Papier! Digital oder analog!

Ich freue mich auf Rückmeldungen oder Gedanken über die sozialen Medien oder per Email.