Sabine Geierhos

Meine Skizzenbuch-Reise ist ein Zyklus, durch den ich den Dialog zwischen mir und der Welt sowie meine Auseinandersetzung mit konkreten Themen darstelle. Ich zeige, wie ich Verbindungen schaffe und lade dazu ein, sich selbst im kreativen Ausdruck zu entdecken.

Nach dem Fuß fassen im Ausland (Kapitel II), dem Blick nach Innen (Kapitel III) und dem Blick auf die Profession (Kapitel IV) – folgte nun die Wanderschaft in mehreren Wochen auf dem Camino Frances (Kapitel V). Diese Erfahrung und die auf dem Weg entstandenen Reiseaquarelle waren Ausgangslage für diesen Blogpost, für die Idee und Entwicklung eines Jahreszyklus mit Themenimpulsen und Anregungen für die eigene Selbstbegegnung mit Kunst.

Kapitel V, der Anfang – den Ruf hören

Ich hatte gerade einen Text sowie ein Video über meine Caminoweisheiten verfasst, als ich folgende Nachricht erhielt: Magst du mich für eine Etappe auf dem Camino begleiten? Ich laufe Anfang Oktober los.“ Das war die Einladung, von meinem konzeptuellen Ansatz über diese Erfahrung in die überprüfende Praxis zu kommen: stimmte das noch für mich, was ich sechs Jahre zuvor erfahren hatte? Führt die Caminoerfahrung zum verlagerten Fokus vom Kopf in den Körper und berührt dann tiefgreifend Herz und Seele?

Mysteriöses Labyrinth

Die Reise zum Camino bereits Ausrichtung und Teil des Prozesses ist führte mich nach Pamplona, wo Bob und ich ein paar Tage in alten Erinnerungen schwelgten, einst sind wir morgens um 4 aufgestanden, um den Sternenschauer zu betrachten. Die Mystik und tiefere Ergründen des Camino war eine uns verbindende Leidenschaft. In seinem Buch „Adventure, Pilgrimage and chronic disease“ las ich Monate später davon. Wie vermutlich auch die Krankenhausbelegschaft in Pamplona, die das Buch zeitgleich wie ich bestellt hatten.

Bobs Gesundheitszustand führte dazu, dass ich meinen Camino alleine bestreiten sollte. Er schenkte mir noch das Bild des Labyrinths, das meinen gesamten Camino begleitete und seinen Weg an eine Unterführung und in Gästebücher fand.

Each life is a myth
a song given out of darkness
tales around the campfires
the legend we create
are we not heroes?
each of us?
in one fashion or another?
wondering through mysterious labyrinth

Aus dem Buch „Message in a bottle“, Evan S. Connell, 1960

Frau der Erde und des Himmels

Bob hatte ebenso unser Kennenlernen beschrieben. Er bezeichnete mich als „Frau der Erde und des Himmels“, „she knows things“ hatte er seinen Begleitern gesagt, und ich dasselbe über ihn.

Einige Stunden verbrachten wir so an seinem Krankenbett und blickten auf den ersten zu erklimmenden Berg am Rande Pamplonas. Dort wusste ich noch nichts über den Weg und was mich erwarten würde. Kaum 48 Stunden und schon hatte sich das Rad gedreht. Ich sollte alleine meinen Camino antreten. Bobs Inspiration und Weisheit im Gepäck hatten mich neu ausgerichtet und mich mit einem Teil von mir verbunden, den ich aus den Augen verloren hatte.

Der Lachs und Bob

Unsere erste Begegnung war frühmorgens in einer Albergue bereits weit in Galiziens Mitte. Wir kamen direkt auf tiefergehende Themen zu sprechen und entdeckten beide unsere Identifikation mit dem „Krafttier“ Lachs. Er hatte in seiner Aufklärungsarbeit über Diabetes mit Naturmedizinern in den Navajo Reservaten Vorträge gehalten. Sie lehrten das Prinzip des Medizinrades als eine ins Gleichgewicht bringende Lebensweise. Der Lachs, mit dem Bob und ich sich identifizierten wurde zum Symbol eines Lebensentwurfes, das sich seinen eigenen Weg bahnt entgegen des Stroms und war bereits zuvor zur Inspiration und Bildidee geworden.

animal

Anregungen für dich:

ANREGUNG I

Zeichne, male oder collagiere:

1. Welchen Ruf hörst du, der dich auf deine eigene Heldenreise einlädt?

ANREGUNG II

2. Welche Menschen oder Dinge inspirieren und unterstützen dich, diesem Ruf nachzugehen?

Skizziere, notiere, zeichne, male, klebe- gestalte eine Skizzenbuch-Seite oder auf einem Blatt Papier! ! Digital oder analog!

Ich freue mich über Feedback oder Gedanken via Social Media oder Email.